Das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist. Eph. 6,17

Wie erzieht man zur Treue im Glauben?

Treue

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Das im deutschen Sprachgebrauch benutzte Wort „Treue“ entlehnt sich aus dem Mittelhochdeutschen Wort triūwe, was so viel wie „fest werden, stark, fest wie ein Baum“ bedeutetet. Im deutschen Alten Testament wird es verwendet um die hebräischen Worte ‚emeth (אמת) ‚âman (אמן) und ‚ĕmûnâh ‚ĕmûnâh (אמנה אמוּנה)[1] zu übersetzen. Diese hebräischen Worte werden auch mit glauben, vertrauen, als wahr erweisen, zuverlässig und Wahrheit übersetzt[2]. Im Griechischen liegt das Wort pistos (πιστός)[3] der Übersetzung des Wortes Treu zugrunde und wird alternativ mit gewiss, gläubig, Gläubige, glauben oder zuverlässig übersetzt[4].

Fasst man diese Begrifflichkeiten zusammen, ist Treue eine Eigenschaft, die sich durch Vertrauen und Zuverlässigkeit, Wahrhaftigkeit, Glauben und Glaubhaftigkeit auszeichnet. In unserem Sprachgebrauch schlägt sich das in der Bezeichnung „treue Seele“ nieder.

Breiter gefasst ist Treue mehr als nur ein Charkterzug sondern auch die Pflicht ein Versprechen oder einen Bund einzuhalten. Als größtes Beispiel ist hier der Bund zwischen Gott und seinem außerwählten Volk (Israel und später die Gemeinde) zu nennen. Ein Schatten davon in unserer Welt ist die Treue in der Ehe. In beidem gilt es, die Bedingungen und Befugnisse des Bundes treu und zuverlässig einzuhalten.

Übt man sich in dieser Pflicht, wird sie zur Tugend, die fest in unserem Charakter eingefügt wird und uns selbst in Bereichen, in denen wir keine vertragliche Verpflichtung eingegangen sind, treu handeln lässt. Ein Bereich ist die Beziehung zu unserem Nächsten, mit denen wir gewöhnlich keinen Vertrag abgeschlossen haben, aber trotzdem treu handeln und sie treu behandeln. Wenn man von dem Vertrag mit einem Arbeitgeber absieht, sind alle Verhältnisse zu unserem Nächsten lediglich in der Bibel für uns verbindlich festgelegt.

Das Ziel der Erziehung zur Treue soll sein, diese Tugend als feste Charaktereigenschaft im Herzen des zu Erziehenden zu bilden und basierend auf der Heiligen Schrift alle Bereiche des Lebens zu prägen.

Im folgenden soll betrachtet werden, wie die biblischen Prinzipen der Erziehung einen Menschen zuallererst in der Treue im Glauben wachsen und diese dann zur beständigen Charaktereigenschaft im Verhalten zum Nächsten werden lässt.

1.       Treue im Glauben

1.1        Treue Gott gegenüber

Grundlegend für alle Bereiche des Lebens ist unser Verhältnis Gott gegenüber. Haben wir ein geordnetes Verhältnis mit Gott, wird es Auswirkungen auf unser ganzes Leben haben und zu einem geordneten Verhältnis mit unseren Mitmenschen führen.

Das Verhältnis eines Christen Gott gegenüber wird in der Bibel mit dem Bild der Ehe verglichen, wobei die Ehe nur ein Abbild der Beziehung zu Gott ist und das Vorbild umso heiliger und herrlicher zu sehen ist. So wie die Treue in der Ehe essentiell ist, ist sie auch in der Beziehung mit Gott einer der Hauptpunkte[5]. Wir können von Kindern nicht Treue gegenüber anderen erwarten, wenn die Treue Gott gegenüber nicht eingehalten wird[6].

Dass Gott von uns Treue erwartet, wird in Offenbarung 2,10 deutlich, wo ein absolute, bis zum Tode reichende Treue von Christen eingefordert wird. Wie nun kann diese Treue Gott gegenüber erreicht und aufrechterhalten werden? Die Mittel sind uns von Gott gegeben: Er ist das Vorbild der Treue[7], belehrt[8] und ermutigt[9] uns in seinem Wort zur Treue. Auch weist er bei Untreue zurecht[10] und droht mit Strafe[11], wenn wir ihm die Treue brechen.

Die Grundprinzipien auf denen diese Erziehung aufbaut, sind die selbstlose, vorbehaltslose Liebe beider Seiten zueinander und der Gehorsam des Christen Gott gegenüber.

1.1.1        Liebe

Grundlegend für die Festigkeit der Beziehung zu Gott ist zuallererst die Liebe Gottes, die er uns darin beweist, dass er seinen eingeborenen Sohn hingegeben hat um uns von unseren Sünden zu erlösen[12]. Überwältigt von dieser großen Liebe lieben wir Christen Gott aus freiem Herzen und nicht deswegen, weil es von uns gefordert wird. Zu leicht würde die Liebe zu einer kalten Form werden, die auf angelerntem Menschengebot[13] aufbaut. Diese Liebe zu Gott ist größer und wertvoller als alles andere in unserem Leben[14], die Liebe in der Ehe und Familie ist nicht mit ihr zu vergleichen.

Aus dieser gegenseitigen Liebe resultiert ein Verhältnis höchster Treue zwischen Gott und dem Christen, das ohne Zweifel an die nächste Generation vermittelt werden soll. Dazu sind die gängigen Erziehungsmittel[15], besonders das Vorbild und die Belehrung, eine große Hilfe. Denn wie kann ein Kind jemanden lieben, den die Eltern nicht liebten oder der sogar aufgrund mangelnder Belehrung völlig unbekannt ist? Ein vorbildhaftes Leben und die Belehrung über die Eigenschaften Gotte ist deswegen überaus wichtig[16]. Zurechtweisung und Strafe sind hier weniger zielweisen als unterstützend anzuwenden für die Bildung und Ausprägung der Liebe zu Gott.

Gott selbst beschreibt seine Liebe zu uns als „ewig[17]“- unsere Liebesantwort darauf sollte denselben, ewigtreuen Charakter haben.

Ist Liebe zu Gott nun eine freiwillige Angelegenheit, die dem Christen freigestellt ist zu praktizieren oder ist sie eine freiwillige Pflicht, ohne die ein Christ nicht leben kann?

   1.1.2        Gehorsam

So wichtig wie die Liebe für die Treue Gott gegenüber ist, ist auch der Gehorsam. Jesus sagt uns in Joh.14,15: „Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote“. Unsere Treue wir dann vollkommen, wenn wir bereit sind, Gott in allem zu gehorchen. Denn im Gehorsam zeigt sich, wem gegenüber unsere Liebe am größten ist- zu Gott oder zu unseren eigenen Wünschen und Mitmenschen.

Jeder Christ hat einen Bund mit Gott geschlossen, den er treu einhalten muss. Seine Niederschrift findet sich in den beiden Testamenten[18]. Die Bedingungen, Anordnungen und Strafen sind hier aufgeführt. Ein Christ muss also diese Bedingungen erfüllen, soll der Bund und seine Treue zu diesem aufrechtgehalten werden. Dabei geschieht es nicht als angelerntes Menschengebot[19], sondern aus dem Antrieb der Liebe zu Gott[20].

Diesen Gehorsam gilt es der nächsten Generation beizubringen und vorzuleben[21]. Das Kind soll ermutigt werden, aus Liebe Gehorsam zu üben; es soll aber auch wissen, dass es bei Ungehorsam zurechtgewiesen oder auch bestraft wird.

Wollen wir, dass die Generation nach uns eine feste und treue Beziehung zu Gott bis zu ihrem Lebensende beibehält, dann muss ihnen beigebracht werden, aus Liebe zu Gott Gehorsam zu üben. Wenn wir ihnen die einzelnen Gründe und Gebote erläutern, werden sie wissen warum sie treu sein sollen. Sehen sie in uns ein Vorbild, wissen sie wie sie es tun sollen.

1.2        Treue in der Gemeinde

Eine Generation, die in Treue zu Gott aufwächst, wird über kurz oder lang unser Gemeindebild prägen. Ein Bild für die Beziehung der Gemeinde mit Jesus ist das einer Braut zu ihrem Bräutigam[22], während die Gemeinde innerhalb mit einem Körper[23] verdeutlicht wird, in dem jedes Gemeindeglied seinen Platz und seine Aufgabe hat.

Dass ein Körper nur dann zusammenhalten kann, wenn alle Beziehungen fest (also treu) sind, ist offensichtlich. Wie führen nun die Prinzipien Liebe und Gehorsam bei Kindern und auch anvertrauten Mitgliedern dazu, jedes, auch heranwachsende, potenzielle, Gemeindeglieder zu einem festen und treuen Leib Christi zu verbinden?

1.2.1        Liebe

Die Liebe der Glieder untereinander ist überaus wichtig um ein harmonisches und treues Zusammenleben innerhalb der Gemeinde zu führen. Jesus selbst macht die Liebe als grundlegendes Erkennungsmerkmal seiner Jünger untereinander aus[24].

Paulus hebt in seiner Beschreibung des Leibes Christi in 1.Kor. 12 insbesondere den Zusammenhalt, also die Treue zueinander[25], als Folge der fürsorglichen Liebe25 hervor und fasst zusammen, dass die Liebe in Form von Mitgefühl zwischen allen Gliedern regieren soll[26].

Johannes geht in seinem ersten Brief sogar so weit, dass er sagt, wer diese Liebe nicht hat, nicht wiedergeboren ist, sondern in dem Tod bleibt[27]. Folglich ist es unmöglich, ohne Liebe ein Teil des lebendigen Bauwerks Gottes[28] zu sein

Diese Liebe zu jedem Bruder, und letztendlich zu der ganzen Gemeinde als dem Leib Christi, gilt es der jetzt anvertrauten und auch der nächsten Generation zu vermitteln. Man muss sie über den Sachverhalt des Leibes Christi aufklären und im liebevollen Vorbild vorangehen, wenn man alle Geschwister ohne Ausnahme annimmt[29]. Die Lieblosigkeit und erst recht der Hass müssen streng zurechtgewiesen werden und im Äußersten die Strafe in Form eines Ausschlusses vollzogen werden[30].

1.2.2        Gehorsam

Der ganze Leib ist Christus untergeordnet, deswegen gilt es zuallererst ihm zu gehorchen, dann aber auch den Dienern, die er eingesetzt hat, um verantwortungsvolle Posten zu übernehmen[31]. Diesen gegenüber fordert Gott gehorsam[32] ein, da sie für ihren Dienst Rechenschaft abgeben müssen.

Petrus fordert die Jüngeren auf, sich den Ältesten zu unterordnen[33] (was das gehorchen miteinschließt). Wie auch Paulus[34] fordert er im selben Vers weiterhin, dass alle Gemeindeglieder sich demütigen und gegenseitig unterordnen.

Sehen die Kinder an uns, dass wir Gott und den Ältesten, Gemeindeleitern und Brüdern in verantwortungsvoller Funktion gehorchen, wird es ihnen leichter fallen, selbst zu gehorchen. Gott hat nämlich den Ältesten die Erlaubnis erteilt, Ungehorsam zurechtzuweisen[35] und zu bestrafen[36].

Ein von Liebe geprägter Gehorsam wird nicht zur Strafe führen, vielmehr dazu, ein Wachstum des Leibes Christi durch Handreichungen der Liebe fördern[37].

[1] Strong H571, H539 und H530
[2] CLeVer 2.3 untersucht nach obigen Strongs
[3] Strong G4103
[4] CLeVer 2.3 untersucht nach Strong G4103
[5] Vgl. Gottes Offenbarung in 2.Mose 34,6-7 mit Betonung auf barmherzig, gnädig und Treu
[6] Mauerhofer, Pädagogik S.161
[7] 2.Tim. 2,13
[8] Off. 2,10
[9] Luk. 16,10; 19,17
[10] In Off.2,5, wo Untreue als Abfall bezeichnet wird
[11] 5.Mo. 29, 21-27
[12] 1.Joh. 4,19
[13] Jes. 29,13
[14] Matth. 10,37
[15] Mauerhofer, Pädagogik S.219: Vorbild, Belehrung, Ermutigung, Zurechtweisung und Strafe
[16] Hos 4,6: Die Ursache für das Zugrundegehen des Volkes Israel ist der Mangel an Erkenntnis
[17] Jer. 31,3: Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Gnade.
[18] Im griechischen wird für „Bund“ und „Testament“ dasselbe Wort verwendet (Strong G1242: διαθήκη)
[19] Mk. 7,6; Jes. 29,13
[20] 1.Joh. 5,3
[21] Mauerhofer, Pädagogik S.207ff
[22] Off. 21,9
[23] Römer 12
[24] Joh. 13,35
[25] 1.Kor. 12,25
[26] 1.Kor. 12,26
[27] 1.Joh. 3,14
[28] 1.Petr. 2,5
[29] Rö. 15,7
[30] 1.Joh. 3,10: Jeder, der seinen Bruder nicht liebt, ist nicht aus Gott und gehört folglich nicht in die Gemeinde
[31] 1.Kor. 13,28
[32] Heb. 13,17
[33] 1.Petr. 5,5
[34] Phil. 2,3
[35] Tit. 2,15; 3,10; 2.Tim 2,25
[36] 2.Thes. 3,14
[37] Eph. 4,16

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