Als Mitglied und Vertreter einer konservativen Gemeinde mit soliden biblischen Werten sind wir regelmäßig Angriffen von Außen, aber auch von Mitchristen ausgesetzt. Ein Tenor, der sich in den letzten Monaten vermehrt häuft ist, dass uns vorgeworfen wird, dass wir die Menschen verlieren, wenn wir an unseren konservativen Werten festhalten. Was ist also zu tun?
Der Gemeindeälteste sitzt in einem Gespräch mit einem Gemeindeglied, das überhaupt nicht zufrieden ist mit dem Zustand der Gemeinde. Schon bald fällt der Vorwurf: Ihr seid zu streng! Ihr seid zu gesetzlich! Wenn ihr so weiter an diesen Regeln festhält, werdet ihr die Menschen verlieren! Schau mal Gemeinde xyz an- die wächst und die dürfen alles machen und die sind viel geistlicher als ihr!
Wie viele solcher Gespräche sind schon seit Jahrzehnten in allen konservativen Gemeinden geführt worden. Ich selbst habe solche Gespräche nur selbten gehabt, höre es aber durch meinen Dienst im Missionswerk und der Bruderschaft immer wieder. Was ist also dran an diesen Vorwürfen?
Um es vorneweg zu nehmen: Ich selbst habe diese Vorwürfe auch gehabt und habe sie durchgekämpft. Ich habe viele theologische Richtungen und Auslegungen studiert, war von dem einen überzeugt und habe es dann doch nach einiger Zeit verworfen. Ich war stark überzeugt von der reformierten Lehre, habe diese nahezu militant verteidigt, bis ich gemerkt habe, dass sie nicht das geben kann, was ich bei Jesus selbst gefunden habe.
Und hier komme ich zu dem ersten wichtigsten Punkt: Ziehe deine Lehre nicht aus den Predigten und Büchern anderer Menschen. Kämpfe deinen Glauben mit Gott durch und nicht in Duellen mit anderen Gemeindegliedern oder anderen Christen. Wie viele Stunden habe ich um die Frage nach der unverlierbarkeit des Heils gerungen, öfters habe ich gefastet um zu verstehen, warum die reformierte Lehre mir nie die Kraft gab, ein heiliges Leben zu führen. Vielmehr merkte ich, dass es sich bei mir langsam dahin entwickelte, die Definition von Heiligung zu verändern, um eine theologische Begründung für mein Verhalten zu haben. Als Gott mir aber nach und nach die Wahrheiten seines Wortes offenbarte, konnte ich bei Gott aus dem Vollen schöpfen.
„Das ist aber nun mal deine Meinung“ werden viele von euch denken „Ich sehe es anders, nur wenn wir ein gutes Bild in der Gesellschaft abgeben, dann werden wir Menschen für den Glauben gewinnen“
Diese Worte wurden hundertfach in den letzten Monaten unseren Geschwistern vorgeworfen. Und das tut weh- wenn man Gott nachfolgen möchte und dafür von eigenen Geschwistern ausgelacht und verachtet wird. Aber was soll die Gefühlsduselei- der kritische Leser möchte jetzt endlich Fakten lesen, was ich gegen diese Anklage vorzubringen wage.
Die Antwort ist: Why Conservative Churches Are Growing: A Study in Sociology of Religion von Dean Kelly.
Es gibt progressive Gemeinden, die nach folgenden Prinzipien leben:
- Wenn wir Erfolg haben wollen, müssen wir vernünftig, rational, höflich, verantwortungsbewusst, zurückhaltend und empfänglich für Kritik von außen sein
- Wir müssen ein gutes Bild in der Welt bewahren
- Wir dürfen nicht zulassen, dass Dogmatismus, wertender Moralismus oder Besessenheit von kultischer Reinheit einer Zusammenarbeit mit anderen Kirchen im Wege steht.
Welchen Erfolg haben solche Gemeinden? Dean Kelly schreibt, dass genau diese Vorgehensweise das Rezept für den Untergang einer religiösen Gemeinschaft ist.
Im Gegenzug stellt Kelly dar, was die stärke einer Gemeinde ausmacht, und das sind folgende Punkte:
- Starke religiöse Bewegungen stellen Anforderungen an ihre Mitglieder, sowohl in Bezug auf den Glauben als auch auf das Verhalten.
- Diese Kirchen verlangen die Einhaltung genau definierter Lehren, die kompromisslos angenommen, geglaubt und gelehrt werden müssen.
- Sie verstehen sich auch als getrennt von der größeren säkularen Kultur, und die Anforderungen an die Mitgliedschaft in der Kirche definieren eine Distanz zu säkularen Überzeugungen und Verhaltensweisen.
Ein kurzfristiger Hyperwachstum ist nicht gleich der Beweis für Leben- in der Medzin wird eine solche Hyperplasie Tumor genannt und kann bei bösartigem Wachstum mit Krebs bezeichnet werden.
Deswegen möchte ich meine Mitchristen aufrufen: Es ist keine einfache Sache, in unserer heutigen Gesellschaft, den bibeltreuen Weg zu vertreten. Wer aber aufgibt, der wählt den Untergang.
Teilen mit:
- Klick, um über Twitter zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um auf Facebook zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klicken zum Ausdrucken (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um auf LinkedIn zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um auf Reddit zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um auf Pinterest zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klicken, um auf Telegram zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klicken, um auf WhatsApp zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)